Outcome
"Ergebnis, Resultat, Folge"; das Endergebnis, der "Endpunkt" eines Behandlungsverlaufs.
Der Begriff "Outcome" hat an Relevanz gewonnen, seitdem die materiellen Ressourcen im Gesundheitswesen knapper wurden. Die Allokation (Verteilung/Zuordnung) von Mitteln wird bzw. soll immer mehr davon abhängig gemacht werden, dass nachweisbar wird, dass die im Gesundheitssystem eingesetzten Mittel auch zu wirklichen Verbesserungen für die Betroffenen führen.
Das Outcome-Prinzip führt somit auch zu einer Relativierung der professionellen Autonomie ärztlichen Handelns, da nun vermehrt nach den tatsächlichen Wirkungen und Resultaten gefragt wird. So wird vermutet, dass es sich bei der Orientierung an Outcomes um ein besser funktionierendes, da sachadäquateres Steuerungsinstrument als der Versuch der Rationierung und Budgetierung (vgl. Müller-Fahrnow et al. 2000).
Durch die sog. Outcomeforschung werden also auch die Erbringer von medizinischen bzw. "alliierten" Berufen gesellschaftlich verantwortlicher.
Als Outcomes werden in der Regel eher Resultate verstanden, die für die Betroffenen von unmittelbarer Bedeutung sind, also weniger z.B. im Labor gewonnene Blut- oder Leberwerte, oder der in Gradzahlen ausgedrückte ROM. Eher stehen Parameter wie "gesundheitsbezogene Lebensqualität", "Behinderung durch Schmerz im Alltag", "Funktionelle Unabhängigkeit im Alltag", "Wiederaufnahme von Berufstätigkeit" etc. im Vordergrund.
Diese sind aber auch für Nichtmediziner verständlich und überprüfbar. Man kann mit den Methoden der Epidemiologie und z.T. auch der empirischen Sozialforschung, im Rahmen von Kohortenstudien überprüfen, wie sich bestimmte Therapien in ihren Ergebnissen (Outcomes) von anderen Therapien unterscheiden, oder welche Veränderungen hinsichtlich der Gesundheit der Behandelten überhaupt mit ihnen einhergingen.
Dieses sind Parameter, die grundsätzlich auch von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten gemessen und erforscht werden können.
Die Outcome-Forschung ist noch jung und hat mit vielen methodologischen Problemen hinsichtlich Validität und Reliabilität, aber auch hinsichtlich der Vergleichbarkeit und Verallgemeinerungsfähigkeit ihrer Ergebnisse zu kämpfen. Trotzdem ist sie schon jetzt ein wichtiger Bestandteil in der klinischen Forschung, die auch vielfältige Ansatzpunkte für interdisziplinäre Forschung bietet.
Typisch für die Outcome-Forschung sind nichtexperimentelle bzw. beobachtende Designs und die Auswertung vorhandenen Datenmaterials. Outcome-Forschung fragt zudem nach der Wirksamkeit von therapeutischen Maßnahmen unter Alltagsbedingungen (Effectiveness), weniger nach der – biologischen – Wirksamkeit unter Idealbedingungen.
Literatur
- Müller-Fahrnow W., Schliehe F., Spyra K. (2000) "Das Rehabilitationssystem unter sich verändernden ökonomischen Bedingungen". In: Bengel J., Koch U. (Hrsg.) "Grundlagen der Rehabilitationswissenschaften: Themen Strategien und Methoden der Rehabilitationsforschung". Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, S. 183-196
- Kane R.L. (1997) "Understanding Health Care Outcomes Research". Aspen Verlag, Gaithersburg
siehe auch: Assessment, Effectiveness, Efficacy, empirisch, Evidenz, klinische Studie, Reliabilität, Validität