Testeffekt

Wenn verbesserte Messergebnisse darauf zurückzuführen sind, dass die getestete Person durch mehrfache Durchführung den Test selbst übt, dann spricht man davon, dass diese Messergebnisse durch den Testeffekt entstanden sind, bzw. entstanden sein können. Sie relativieren damit den Therapieerfolg - oder stellen ihn sogar gänzlich in Frage, der durch die verbesserten Testergebnisse belegt werden sollte.

Diese Gefahr für die Validität einer Studie besteht besonders, wenn entweder ein Test im Rahmen einer Studie sehr oft durchgeführt wird, oder aber wenn der Test gleichzeitig die Therapiemethode wäre, z.B. Balance-Übungen und Balance-Messungen auf Kraftmessplatten.

Die "Übung" des gleichzeitigen Achten-Laufens und Rückwärtszählens in Dreier oder Fünfer Schritten, die im Rahmen der sog. "angewandten Kinesiologie" z.B. auch als Test für die integrierte Funktionsfähigkeit beider Gehirnhälften gilt , führt mit der Zeit dazu, dass man besser gleichzeitig Achten laufen und in Dreier- oder Fünfer-Schritten zählen kann. Hieraus können aber über die Übung hinaus keine Ergebnisse abgeleitet werden.

Somit stellt sich mit der Frage nach dem Testeffekt gleichzeitig die Frage nach der Validität des Tests. Misst er, was er messen soll? Über welche Fähigkeiten, Funktionen kann er wirklich etwas aussagen?

 

siehe auch: Bias, Blindung, Experiment, klinische Studie, Validität